Keine Mehrheit für Neuzulassung unter EU-Regierungen

Die Vertreter der EU-Mitgliedstaaten und der EU-Kommission haben heute eine Entscheidung über die Neuzulassung von Glyphosat im Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel vertagt. Eine Abstimmung über die Verlängerung der Zulassung für 10 Jahre blieb ohne Mehrheit. Die Bundesregierung enthielt sich. Das Europaparlament hatte sich gestern darauf geeinigt, dass die Zulassung für Glyphosat bis 2022 auslaufen soll. Zur heutigen Abstimmung im Ständigen Ausschuss sagt der Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Europäischen Parlament, Sven Giegold:

"Das Grab für Glyphosat ist bereits geschaufelt. Jetzt muss es um das Datum für die Beerdigung des Herbizids gehen. Es gibt in Europa keine Mehrheit für die ursprünglich geplante Neuzulassung für 10 Jahre. Dass es jetzt um ein Auslaufen von Glyphosat und nicht um eine Neuzulassung geht, ist ein großer Erfolg der Umweltbewegung. Über eine Million Europäerinnen und Europäer hatten eine Bürgerinitiative gegen Glyphosat unterzeichnet. Das ist ein Triumph der Zivilgesellschaft über die Agrarlobby um Monsanto.

Es ist ein Trauerspiel, dass sich die Bundesregierung als Zünglein an der Waage nicht positioniert. Wenn die Bundesregierung ihrer Verantwortung für Gesundheit und Umwelt nachkommen will, muss sie für ein schnelles Ende von Glyphosat stimmen. Jedes weitere Jahr, in dem Glyphosat auf unseren Felder eingesetzt wird, schadet Mensch und Umwelt. Nur eine glyphosatfreie Landwirtschaft kann im Einklang mit menschlicher Gesundheit und Schutz der Umwelt funktionieren."

Unsere Petition gegen die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat, die an die Bundesregierung gerichtet ist, hat in wenigen Tagen 250.000 Unterschriften gesammelt: https://www.change.org/glyphosat