Lockdown 2 ist in vollem Schwung und es ist nicht klar, wann wir es uns leisten können, die Maßnahmen wieder herunterzufahren. Nach einiger Zeit in Selbstisolation stellt sich jedoch den meisten von uns die Frage- wie in aller Welt kann ich mich jetzt noch beschäftigen? Denn sein wir mal ehrlich- die meisten von uns haben sich im Laufe des Jahres betriebsam durch die Angebote verschiedenster Streaming-Plattformen gearbeitet oder generell jeglichen Content konsumiert, der es versprach Ablenkung zu verschaffen. Leider ist man irgendwann doch am Ende der interessanten Inhalte angekommen und ich habe für mich persönlich auch feststellen müssen, dass der ständige Konsum von Social Media und Co auf Dauer nicht sonderlich gut für die Psyche ist. Was also sonst tun?

Stricken als kreatives Ventil?

Mein erster Impuls war es, mich wieder in irgendeiner Form kreativ beschäftigen zu wollen. Also habe ich meine Stricknadeln und Wolle aus der Schublade gekramt und losgelegt. Und siehe da- schon nach kurzer Zeit fühlte ich mich um einiges ruhiger und ausgeglichener. Diesen Effekt fand ich interessant und ich begann zu recherchieren, ob es vielleicht sogar Studien zu diesem Phänomen gibt. Nach kurzer Suche wurde ich fündig.

Gesundheitliche Vorteile von Stricken

Die gemeinnützige Organisation „Mental Health America“ listet in ihrem Artikel zu den gesundheitlichen Vorteilen von Stricken einige wissenschaftliche Studien. Die genannten Vorteile sind unter anderem eine blutdrucksenkende Wirkung, die Linderung von Depressionen und Angstzuständen, die Verlangsamung altersbedingten kognitiven Abbaus, die Ablenkung von chronischen Schmerzen und die allgemeine Verbesserung des persönlichen Wohlergehens. Was Stricken gerade aktuell sehr relevant macht ist, dass es Gefühle der Einsamkeit und Isolation lindern soll. Ich bin mit meiner verbesserten Stimmung nach dem Stricken nicht allein! Eine Studie, die im British Journal of Occupational Therapy veröffentlicht wurde, kam zu dem Schluss, dass Stricken signifikante psychologische und soziale Vorteile bereithält. Es soll sogar die allgemeine Lebensqualität und das Wohlergehen steigern können. Stricken soll außerdem ein therapeutisches Potenzial haben dessen weitere Erforschung lohnenswert wäre.

Abschließende Gedanken

Wir sehen also- stricken tut uns gut! Gerade jetzt gibt es uns genau das, was wir alle so dringend brauchen. Es gibt uns einen Weg, uns kreativ auszuleben und unsere Synapsen fit zu halten. Es verschafft uns einen Sinn von Errungenschaft, wenn man das fertige Stück in der Hand hält und man schafft es sich mal auf den Moment im Hier und Jetzt zu konzentrieren und die Sorgen auszublenden.

Worauf ihr euch demnächst freuen könnt

In den kommenden Wochen werde ich mich weiter umschauen welche Dinge uns gerade guttun könnten und sie für euch testen. Mal schauen, über welche interessanten Dinge ich so stolpere und wie gut sie in der Realität tatsächlich funktionieren. Stricken behalte ich auf jeden Fall bei. Wer weiß, vielleicht finde ich im Laufe der Wochen ja noch etwas Neues, mit dem ich vorher gar nicht gerechnet hätte!

Quellen
https://www.mhanational.org/blog/mental-health-benefits-knitting
https://www.washingtonpost.com/national/health-science/might-crafts-such-as-knitting-offer-long-term-health-benefits/2014/04/21/d05a8d40-c3ef-11e3-b574-f8748871856a_story.html
https://www.unboundmedicine.com/medline/citation/19367130/Managing_anxiety_in_eating_disorders_with_knitting_
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21677242/
https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.4276/030802213X13603244419077

Foto: Josephine W.