Weiden in der Oberpfalz. Schlemmen in der Toskana, Schwimmen an der Adria oder Wandern in den Alpen – Deutschland und das europäische Ausland locken mit zahlreichen Reisezielen. Das Transportmittel der Wahl ist dabei für viele das eigene Auto. Sie wollen unabhängig von Fahrplänen und Gepäckbegrenzungen unterwegs sein. Doch Urlaubsfahrten bergen auch Risiken: „Viele unterschätzen, wie anstrengend lange Fahrten sind: Durch Sekundenschlaf kommt es jedes Jahr zu etwa 2.000 Unfällen“, so der KFZ-Experte Manuel Zeitler von der Werkstattkette A.T.U. Er gibt Tipps, wie Urlauber möglichst unfallfrei am Zielort ankommen, und was es für die Rettungsgasse zu beachten gibt.
Staus wenn möglich vermeiden
Vor allem wenn in vielen Bundesländern die Ferien beginnen, staut es sich auf den Autobahnen. Das bedeutet Stress und längere Fahrzeiten – birgt aber vor allem auch Gefahrenpotential, etwa durch Auffahrunfälle. Am besten informieren sich Urlauber schon vor der Fahrt über die Strecke und mögliche Staus, zum Beispiel durch aktuelle Baustellen. „Wenn es zeitlich möglich ist, lohnt es sich auch, unter der Woche zu fahren, weil es da weniger Urlaubsverkehr gibt“, empfiehlt der A.T.U-Experte Manuel Zeitler. Dann müsse allerdings auch auf die Hauptverkehrszeit geachtet werden. Generell ist es sinnvoll, früh am Morgen vor dem Berufsverkehr oder spät am Abend nach dem Feierabendverkehr zu fahren – aber ausgeruht.
Rettungsgasse – Lebensretter bei Unfällen
Falls Urlaubsreisende doch einmal in einen Stau geraten sollten, gilt es, unbedingt die Regeln für die Rettungsgasse zu beachten: „Viele wissen nicht, dass die Rettungsgasse nicht erst gebildet werden muss, wenn die Autos stehen“, berichtet Zeitler, „schon, wenn der Verkehr so dicht wird, dass nur noch mit Schrittgeschwindigkeit gefahren werden kann, müssen sich die Fahrer entsprechend einordnen – nur dann haben sie auch genügend Platz dafür.“ Dabei sollte auch geblinkt werden, um weitere Unfälle zu vermeiden, und der Standstreifen muss stets freibleiben. Besonders wichtig ist es, sich richtig einzugliedern: Nur der linke Fahrstreifen weicht nach links aus. Fahrzeuge auf allen anderen Fahrbahnen müssen nach rechts fahren, um Platz für die Rettungsgasse zu schaffen. Als Merkhilfe bietet sich laut Zeitler die rechte Hand an: „Nur der Daumen zeigt nach links – alle anderen Finger nach rechts. Genauso ist es auch mit den Fahrstreifen.“
Ausgeruht und stressfrei in den Urlaub starten
Besonders wichtig ist es laut Zeitler, lange Fahrten in den Urlaub gut ausgeruht anzutreten: „Wer mitten in der Nacht oder spät nach einem anstrengenden Tag losfährt, hat ein höheres Unfallrisiko – die Konzentration lässt nach. Aber auch eine sehr schwere Mahlzeit direkt vor der Fahrt ist keine gute Idee. Lieber packt man mehrere leichte Snacks und vor allem genug zu trinken ein“, rät der Experte. Außerdem ist es wichtig, ausreichend Pausen einzuplanen, am besten mindestens alle zwei Stunden. Oft lässt sich das mit einem Zwischenstopp an einer Sehenswürdigkeit auf der Strecke oder sogar am Strand verbinden – das ist erholsamer als die Raststätte neben der Autobahn, und so kann die Fahrt gleich zum Bestandteil des Urlaubs gemacht werden.
Auto-Check und richtiges Packen
Nicht nur der Fahrer muss fit sein – auch das Auto sollte vor der Fahrt überprüft werden: „Wichtig ist zum Beispiel, den Reifendruck zu prüfen und den Ölstand zu checken. Außerdem sollten Licht und Batterie geprüft werden, und eventuell muss Kühlwasser nachgefüllt werden“, so A.T.U-Experte Zeitler. Am besten lässt man das Auto neben den regelmäßigen Serviceterminen auch vor der Urlaubsfahrt nochmal in der Werkstatt überprüfen – so ist sichergestellt, dass es die lange Fahrt gut meistert und die Urlauber ohne Stress ans Ziel kommen. Auch das Gepäck sollte vor der Fahrt sicher verstaut sein: „Schwere Koffer werden am besten im Kofferraum ganz unten untergebracht, leichte Taschen so gestapelt, dass sie keinen Spielraum haben. So wird das Gepäck im Fall eines Unfalls nicht zur Gefahr“, erklärt Zeitler. „Und schließlich sollte man sich vor Reiseantritt informieren, welche Mitführpflichten z.B. für Warnwesten, Ersatz-Glühbirnen oder Feuerlöscher im jeweiligen Land gelten.“