Düsseldorf. Die Zahl der Kurzarbeiter in der stark konjunkturabhängigen Industrie stieg im Oktober gegen den Trend um 3,3 Prozent. Flexible Arbeitszeitmodelle fungierten als unverzichtbares Scharnier in Zeiten starker wirtschaftlicher Volatilität.
„Nordrhein-Westfalen ist das politische Menetekel, dass Wachstum und Wohlstand ohne einen offenen Arbeitsmarkt auf der Strecke bleiben. Der Anstieg der Kurzarbeit in der Industrie ist ein Warnruf an die Politik, grundsätzlich Weichenstellungen für eine Entbürokratisierung und fiskalische Entlastung der Arbeit in diesem Land zu setzen. Über Jahrzehnte herrschte in NRW der fatale Konsens, mit milliardenschweren Subventionen und Überregulierung den Standort und damit auch den regionalen Arbeitsmarkt in seiner Entwicklung zu paralysieren. Erst einschneidende Maßnahmen wie die Agendapolitik der Regierung Schröder sowie das Aus der Steinkohlesubventionen haben den völlig verkrusteten Arbeitsmarkt aufgebrochen und Zukunft für neue Betriebe und ihre Beschäftigten geschaffen. Die vor uns liegende stagflatorischen Phase der Ökonomie wird auch zum neuerlichen Stresstest unseres Arbeitsmarkts. Ohne kompensatorische Scharniere werden wir einen starken Anstieg der Unterbeschäftigung erleben, die angesichts der Überregulierung im folgenden Aufschwung nicht mehr vollständig abgetragen werden kann“, so NRW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW), der Schritte zur Deregulierung fordert.