Weiden in der Oberpfalz. Frostige Temperaturen und Schnee gehören zum Winter dazu. Was viele freut, bedeutet für Autofahrer zusätzliche Gefahrenquellen, wie etwa vereiste und verschneite Straßen. ATU-Experte Franz Eiber erklärt, wie sie damit umgehen sollten und wie man auch im Winter sicher auf den Straßen unterwegs ist.

Glatte Straßen und Minusgrade stellen im Winter besondere Ansprüche an Fahrer und Fahrzeug. Sei es die Routenplanung, die Ausstattung des Autos oder die Fahrweise – viele Autofahrer wissen oft nicht genau, wie sie mit der Ausnahmesituation umgehen sollen. „Dabei helfen schon ein paar einfache Maßnahmen, um in der kalten Jahreszeit sicher unterwegs zu sein“, sagt Eiber. „Grundsätzlich ist wichtig, etwas vorsichtiger zu fahren als im restlichen Jahr. Wer sein Auto vernünftig winterfit macht und bei Eis und Schnee mit Gefühl fährt, ist auf der sicheren Seite.“

Vorbereitung ist die halbe Miete

Bevor es auf verschneiten Straßen losgeht, sollte man sich einige Gedanken zur Routenplanung machen. „Sobald es geschneit hat oder die Straßen vereist sind, müssen Autofahrer für ihre Strecke deutlich mehr Zeit einplanen“, so der ATU-Experte. Sein Tipp: „Hauptverkehrsrouten werden eher geräumt als Nebenstraßen – also vielleicht lieber einen Umweg in Kauf nehmen, aber dafür auf schneefreien Straßen unterwegs sein.“ Bevor die Fahrt beginnt, müssen die Scheiben, das Dach, die Motorhaube und die Leuchten komplett eis- und schneefrei sein, sonst droht ein Bußgeld. Auch die Lüftungsschlitze zwischen Frontscheibe und Motorhaube sollten schneefrei sein.

Vorsicht bei glatten Straßen

Schnee und Eis lassen die Straßen glatt werden, Autos können ins Rutschen geraten. „In dieser Situation ist gefühlvolles Fahren angesagt“, rät Franz Eiber. „Anfahren mit wenig Gas oder im zweiten Gang, mit niedriger Drehzahl fahren und früh hochschalten, dann kommt man auch bei Glätte gut von der Stelle.“ Besondere Vorsicht ist beim Spurwechsel geboten: „In den Spuren auf der Fahrbahn liegt weniger Schnee als in der Mitte. Wenn man aus dieser Spur ausschert, werden die Räder des Wagens ungleichmäßig gebremst – das bedeutet Schleudergefahr!“ Auch beim Bremsen kann es passieren, dass man ins Rutschen kommt. Dann sollten Fahrer sofort von der Bremse gehen und sanft gegenlenken. ATU-Experte Eiber: „Der Bremsweg ist bei Glätte deutlich länger. Vorausschauendes Fahren und Abstand halten ist dann besonders wichtig.“ Das gilt vor allem beim bergauf fahren. „Hier braucht es besonders viel Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug, um mit möglichst konstanter Geschwindigkeit den Berg hochzukommen.“ Bergab schließlich sollte die Motorbremse genutzt werden, um Schleudern zu vermeiden.

Die richtige Ausrüstung

„Winterreifen sind natürlich das A und O“, mahnt der ATU-Experte. „Wichtig ist außerdem ein Frostschutzmittel im Wischwasser.“ Bei der Fahrt auf verschneiten Pässen empfehlen sich Schneeketten, auf einigen Straßen ist deren Verwendung sogar verpflichtend. Eiber rät: „Die Montage sollte man einmal zu Hause in Ruhe üben, damit dann unterwegs alles ohne Probleme funktioniert.“ Um in Notfallsituationen ausreichend vorbereitet zu sein, empfiehlt der Experte ein Pannenpaket: „Vor allem auf längeren Fahrten ist es gut, eine warme Decke, eine Taschenlampe, Getränke und etwas Essen dabeizuhaben. Außerdem ist es wichtig, dass das Handy aufgeladen ist: Dann kann man Hilfe rufen, wenn das notwendig ist.“

Foto: ATU